Mittwoch, 8. Mai 2013

Wofür ist ein "Wirtschaftsförderer" da?

Manchmal ist es schon ganz putzig, die Meckenheimer Ratsfraktionen zu beobachten.

Greifen wir uns doch einmal ein Beispiel heraus: Da wagte es doch allen Ernstes vor kurzem eine Ratsfraktion, die Verwaltung aufzufordern, man möge sich doch darum kümmern, das auch nach der Schließung des Baumarktes ein ähnliches Unternehmen angesiedelt wird. (Dass der toom-Baumarkt in Kürze seine Pforten schließt und sich dann in den Räumlichkeiten eine Lebensmittel-Kette ansiedelt, hat sich ja wohl mittlerweile herumgesprochen). 

Nun, kaum war diese Forderung erhoben, als eine andere Ratsfraktion ebenfalls die Stimme erhob. Das sei Unsinn, Meckenheim benötige keinen Baumarkt, - schließlich kann man jedes Teil auch direkt im Fachgeschäft bekommen. Und das Haupt-Argument: Die Verwaltung habe besseres und vor allem wichtigeres zu tun!

"Hmh...", sagt man sich da. Wofür eigentlich beschäftigt die Stadt einen Wirtschaftsförderer? Um den Leerstand in den Ladenlokalen zu beklagen? Um Kaufwillige in kleine Fachgeschäfte zu schicken? Um "1-Euro-Aktions-Märkte" am Neuen Markt anzusiedeln? Oder gehört es vielleicht doch zu den Aufgaben eines Wirtschaftsförderers, Gewerbeansiedlungen - und dazu gehört ohne Zweifel ein Baumarkt auch - zu F-Ö-R-D-E-R-N???

Nun will ich damit nichts gegen kleine Fachgeschäfte sagen. Ganz im Gegenteil. Ich persönlich gehöre zu denjenigen, die für die lockere Schraube oder eine Lampe lieber in den kleinen Laden an der Ecke gehen.
Aber die kleinen müssen sich dem Wettbewerb stellen. Und dazu gehören nun einmal die Marktzentren!

Ob Meckenheim unbedingt einen Baumarkt "braucht" - darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein. (Wenn ja, dann sollte es mit Sicherheit keiner wie der jetzige sein: Sobald der kaufwillige Heimwerker den Laden betritt, verstecken sich die Verkäufer. Dafür gibt es Lücken zwichen den Hochregalen.  Sollte er (der Kaufwillige) jetzt trotzdem so dreist sein, und den ein oder anderen Verkäufer aus seinem Versteck ziehen, - kann es ihm (dem Kaufwilligen) durchaus passieren, dass ein anderer Verkäufer sich blitzschnell eine  Gabelstapler schnappt und in Solidarität mit seinem Kollegen (dem versteckten Verkäufer) versucht, den Kunden über den Haufen zu fahren!)

Eines jedoch sollte man nicht vergessen: Der gut sortierte Baumarkt am Ort - miit ausgebildetem, freundlichen und (lach) auskunftswilligen Personal - erspart dem Kunden den Weg in die Nachbarschaft. Und der Kunde, der im Ort bleibt.... erledigt hier auch seine anderen Einkäufe! So haben auch die Fachhändler etwas davon!


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