Freitag, 30. August 2013

Läuft da was?

Nachdem in der gestrigen Ausgabe unserer Tageszeitung mit dem "G" im Titelanfang gestern der nahezu unverzeihliche Fauxpas passierte, eine 16-seitige Sonderbeilage zum Altstadtfest ohne das Bild des Bürgermeisteramtssesselbesatzers zu präsentieren, sann man schleunigst auf Wiedergutmachung. 

Es traf sich gut, dass sich in der Schublade ein Bericht über die alljährliche Grillfete der SPD fand. Neben den Meckenheimer Ehrenbürgern Erika Meyer zu Drewer und Albert Graen waren zahlreiche Alt-SPD´ler, Vertreter der anderen Meckenheimer Ratsfraktionen und die SPD-Kandidatin für den Wahlkreis als Gäste anwesend.

Welchen "prominenten" Besucher jedoch zeigt die Zeitung im Bild? Na.... einmal dürfen Sie raten!

Nein, falsch! Nicht die Kandidatin. Nicht die Ehrenbürger. Es war der Sesselbesatzer! Unterm roten Schirm der Ortsvereinsvorsitzenden!

Und der Leser fragt sich: Läuft da was? Will der Superspill die Partei wechseln? Sich unter den roten Rettungsschirm flüchten....

*

Das passt!

Wie passend: Der neue Discounter am Steinbüchel lässt sich sein Gerüst vom "Gerüstbau-Discount" aufbauen...

Pubertär?

Ich frag´ jetzt ganz einfach mal: Haben Sie Kinder? 

Dann kennen Sie die Situation vermutlich.
Auch wenn es mittlerweile rund fünfundzwanzig Jahre her ist, - meine Frau und ich erinnern uns sehr gut und mit stetem Anflug von Grauen: Pubertierende Zwillinge, Junge und Mädchen. Es ist etwa 18 Uhr. Die/der "Erziehungsberechtigte" kommt in eines der "Kinder"-zimmer (ziemlich egal, in welches von beiden), schaut sich um, stemmt die Hände in die Hüfte und ruft laut gegen den brüllenden Lärm der gerade angesagtesten Musikgruppe "Hier sieht´s aus wie bei Hempels unterm Sofa! Du könntest aufräumen!

Keine Reaktion.

Der gleiche Satz wird wiederholt. Lauter. Weiterhin keine Antwort. Im Gegenteil: Man fühlt sich wie Luft, übersehen. Es folgt der Gang zur Verstärkeranlage, der Klick auf den "Aus"-Knopf.


"Eyh, lass die Musik an!" Hurra! Der/die Alte wird wahrgenommen!  

 "Räum´ gefälligst Deine Bude auf!"

"Mach´ ich nachher..."

Diskutieren macht um des Hausfriedens willen meist keinen Sinn, also Abgang Erziehungsberechtigter.

Die Szene wiederholt sich in den darauffolgenden 3/4/5 Tagen. Es wechselt lediglich die Musik, weil die "Toten Hosen" (oder "Take That") eine neue Platte herausgebracht haben.

Nach dem fünften Tag platzt dem Elternteil der Kragen. Es folgt die Androhung drakonischer Strafen. Musik weg, Fernseher aus - heute ist´s vermutlich der Computer oder ähnliches.

Flüchtige erste Anzeichen von Reaktion bei den Sprößlingen.

Es dauert jedoch weitere drei Tage und etliche Phonstärken mehr aus der Kehle des Erziehenden - dann endlich erfolgt die Tat. 

Am nächsten Tag ist das Zimmer picobello aufgeräumt, ja, geradezu klinisch sauber.

Am darauffolgenden Morgen, die Kinder - oder Jugendlichen - sind in der Schule, bringt Mutter - oder Vater - die gewaschene Wäsche herauf und will sie in die Schränke einräumen. Die Schranktür geöffnet - mit Hochdruck fliegt alles bis gestern noch herumliegende aus dem nunmehr vollgegepfropften Schrank heraus.

Wir haben uns also aus der Kindererziehung für das weitere Leben gemerkt:

Das Sichtbare ist nicht alles.  
Man sollte immer hinter das offensichtliche gucken! 
Besonders in der Pubertät.


Jetzt fragen Sie sich sicherlich "Warum erzählt der olle Lispel uns das?"



Ganz einfach: Bei den Handlungen der städtischen Grünflächenbewahrer in Meckenheim fühle ich mich immer wieder an pubertierende Jugendliche erinnert.

Das "SICHTBARE" wird geputzt, - aber dahinter? Kraut und Rüben wie bei Hempels unterm Sofa!

Oder, wie Hans Scheibner sagt: "Das macht doch nichts, das merkt ja keiner...."

Vorne, an der Gudenauer Allee für jeden Durch-fahrenden sichtbar: Die Rasenflächen sind gemäht...


...jedenfalls soweit der schnelle, flüchtige Blick im Vorüberfahren reichen kann.
 
Fußgänger allerdings können deutlich die Anzeichen der Pubertät erkennen: Schnell kurz und kräftig alles in die Ecken schieben. Es merkt  doch keiner....
















Donnerstag, 29. August 2013

So... kommt die Stadt auch zu Geld!

Eine kleine Episode noch erreichte mich zu dem Beitrag "Wie stirbt es sich eigentlich in Meckenheim":

Und zwar wurde mir berichtet, dass es tunlichst geraten sei, nicht zu viele Trauergäste zur Beerdigung einzuladen. Hin und wieder jedenfalls kommt es vor, dass die Parkplätze am Waldfriedhof reichlichst ausgelastet wären. Und auf diese Momente lauern die städtischen Hüter der Ordnung!

Jedenfalls sei es bereits mehr als einmal passiert, dass anteilnehmende Trauergäste bei ihrer Rückkehr zum Fahrzeug niedliche kleine Zettel hinter ihren Scheibenwischern fanden und für diese Zettel jeweils 10 Euro Parkzeitüberschreitungsgebühr beziehungsweise Falschparkerordnungsstrafgebühr an die Stadtkasse überweisen durften/mussten. 

Willkommen in der Normalität der Lebenden!

Meiner Meinung nach wäre es in den Zeiten leerer Kassen durchaus netter und freundlicher vom obersten Leiter aller städtischen Behörden in Meckenheim, wenn er seine Leute mit Klingelbeutel ausrüsten würde und jene die Trauernden sofort nach dem Verlassen des Friedhofes um Geld bitten. 


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Abend über den Plantagen


Ehre wem Ehre und Dank wem Dank gebührt!

Als ich vor einigen Tagen in Merl an der Gudenauer Allee entlang ging, traf ich dort den Nachbarn Konrad. Auch er Hundehalter. Er hat nur einen, ich dagegen zwei. Nicht so wirklich kleine.

"Schade eigentlich", sagte ich zu ihm, "schade um unsere Grünanlagen!"

"Hör mir bloß auf", meinte er, "jetzt habe ich die nächsten zwei Jahre den Dreck und die Baustelle vor dem Balkon! Danach gucke ich dann auf Beton! Und alles nur wegen der "Nahversorgung" und der Wohnbebauung!"

Nee! So! Habe er es nicht gewollt. Herzlichen Dank auch!

"Wenn ein privater Hausbesitzer einen Baum fällt, dann liegt richtig Ärger in der Luft. Hier haut die Stadt mal kurz eine richtig schöne kleine Oase weg, - und alle lassen sich dafür feiern!!"

Ich konnte ihm eigentlich ..... nur zustimmen. Denn wo er Recht hat, - hat er Recht.

So habe ich ihm empfohlen, dem Bürgermeister einen kräftigen Dankesbrief zu senden. 

Denn die Ausmaße, die das ganze Baugebiet einnimmt, die haben wir dem Superspill zu verdanken. Den Bürgern ging es lediglich um eine adäquate Nahversorgung. So gab es beispielsweise den Bauantrag des Discounters für das Gelände der ehemaligen RotKreuz-Schule. Wer hat es damals bei der Abstimmung im Rat - gegen seine eigene Fraktion - denn die Union war durchaus dafür - verhindert?

 Jawohl! Genau der!

Und wäre nicht auf der zum Kottenforst gelegenen Seite genügend Platz für Discounter und Vollsortimenter gewesen? Nö, ein "Spiel-Casino" bringt mehr. Danke schön, Superspill!

Hätte man diese Ressourcen genutzt, wäre es durchaus möglich gewesen, die Sportplätze zu belassen. Und die Bäume. Die grüne Zone. Es wäre genügend Platz für Umkleideräume gewesen und letzten Endes,  man hätte den Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umbauen können.

Die Herold-Passage hätte man trotzdem beleben können. Beispielsweise durch die Einrichtung eines medizinischen Versorgungs-Bereiches. Mit Fachärzten, Fachgeschäften u.ä. So, wie man es nunmehr als Rettungsplan für die "Neue Mitte" vorsieht. Die ja jetzt, nach Meinung der "Unabhängigen" im Rat, durch den Abzug und die drohende Insolvenz der vielen Einzelhandelsgeschäfte austrocknet. Wobei nach Meinung jener  "Abzug" und "drohende Insolvenz" bereits seit Jahren auf die Nahversorgung in Merl zurückzuführen sind. 

Alles Konjunktive - hätte, hätte, hätte...können.


Also: Besten Dank dafür, Herr Bürgermeister! 

Das musste gesagt werden.  Besonders, da diesen Gigantonismus bestimmte unabhängige Herrschaften dank ihres sorgenumwölkten Blickes nicht sehen wollen und das Engagement des Superspills weiterhin begeistert loben. 

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Dem Nachbarn Konrad übrigens konnte ich die Vorteile klarmachen und ihn damit ein wenig besänftigen:  Man benötigt zukünftig keinen Kühlschrank zu Hause. Schließlich haben sowohl EDEKA wie ALDI große Kühltruhen. Schon musste er grinsen und fragte nur, ob es wohl Ärger mit den Verkäufern gibt, wenn wir morgens unser Bier in die Truhe räumen und es dann flaschenweise im Laufe des Tages abholen. Wir haben uns geeinigt: Versuch macht kluch, äh, klug...



Ach übrigens, all jenen, die immer von "Neuer Mitte" und "Merl" sprechen: Ihnen ist einmal der kurze Blick auf die alten Katasterkarten empfohlen: Die Gemarkungsgrenzen von Merl reichen bis zur Giermannstraße. Folglich gehört die "Neue Mitte" zu Merl!

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Vorsicht!

Für Einbrecher sind es immer wieder hilfreiche Tipps: Die Zeitungen, Zeitschriften oder Post  bleiben in den Briefkästen stecken und werden nicht hereingeholt. Folglich ist niemand zu Hause und das Risiko, erwischt zu werden ist nicht so groß. Insofern macht es für aufmerksame Mitbewohner durchaus Sinn, immer einmal wieder die Post der Nachbarn mit ins Haus zu nehmen. Sicherlich, auch das schützt letzten Endes nicht immer vor Verbrechern, - aber es hilft möglicherweise.

Oiioiioiioiioi!

Das wird Ärger geben! Heftig!!!

Da bringt eine lokale Tageszeitung mit "G" im Anfang des Titels heute eine Sonderbeilage zum Meckenheimer Altstadtfest in der Hauptstraße am kommenden Wochenende heraus. 16 Seiten mit Programm, Fotos und Anzeigen. Viel Information also zum Fest.

Aber: Nicht ein einziges Foto vom Bürgermeister! Was bilden die sich eigentlich ein? Pfui!

So werden heute die Telefonleitungen heiß laufen. Wiedergutmachung ist angesagt. Aber zügig! Und nicht so etwas kleines, wie auf der ersten "normalen" Lokalseite im Blatt. Hier kann der Leser nur erahnen, dass der Superspill sich unter den Kindern befindet. Allenfalls am beigen Anzug ist er zu erkennen.

Also, Meckenheimer Leser, Sie dürfen sich freuen: In Kürze wird die "G"-Zeitung den alten "Bravo"-Starschnitt wiederbeleben. Und im Zuge des Vorwahlkampfes gibt es dann den Superspill in Überlebensgröße!

Jawoll!


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Kurze Begegnungen

Na, die drei machten mir aber Spaß!

Vorgestern beim Spaziergang mit den Hunden durch die Obstplantagen: Vor mir, so etwa zwei/dreihundert Meter entfernt, sehe ich drei andere Spaziergänger. Unter einem Mirabellenbaum. Ich denke mir nichts besonderes dabei und gehe weiter in diese Richtung. Alle drei halten sich weiter pflückend unter dem Baum auf, bis ich ungefähr noch dreißig Meter entfernt bin. Dann hören sie auf und gehen weiter, mir entgegen.

Anhand angesteckter Ausweiskarten kann ich erkennen, dass sie Mitarbeiter einer in Merl ansässigen Einrichtung des Bundes sind, ob Angestellte oder Beamte läßt sich nicht sagen. 

Im Vorübergehen höre ich dann, wie der eine fragt: 

"Die sind aber lecker, was kosten die wohl?"

Worauf einer der beiden anderen antwortet: 

"Gar nichts, das fällt unter "PROBIEREN!"


Im Normalfall denke ich eigentlich dann, "Ooooch ja, stimmt!" Zumal auch ich nicht wirklich abgeneigt bin, mir im Vorübergehen das ein oder andere frische Früchtchen vom Baum zu greifen.

In diesem speziellen Fall jedoch war es so, dass des Sprechers Jackentaschen beinahe aus den Nähten platzten, so quollen sie vor gerupften Pflaumen und Mirabellen über. Und die Hände waren voller Äpfel. 

Und dies nun finde ich reichlich dreist!

Im Ernst: Kein Obstbauer wird etwas sagen, wenn ein Vorübergehender kurz nach oben langt, um sich einen Apfel zu nehmen. Oder Pflaumen, oder Kirschen, Mirabellen, Birne. Es sollte alles im Rahmen bleiben. Aber Taschen vollstopfen und dies als "PROBIEREN" deklarieren?

Nun hätte ich darüber kein Wort verloren. Wenn nicht....
...Ja, wenn nicht diese dreisten Drei mir gestern an fast derselben Stelle wieder begegnet wären. Und wieder mit vollen Taschen und Händen. 

Das ist frech und unverschämt.


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