Freitag, 30. August 2013

Pubertär?

Ich frag´ jetzt ganz einfach mal: Haben Sie Kinder? 

Dann kennen Sie die Situation vermutlich.
Auch wenn es mittlerweile rund fünfundzwanzig Jahre her ist, - meine Frau und ich erinnern uns sehr gut und mit stetem Anflug von Grauen: Pubertierende Zwillinge, Junge und Mädchen. Es ist etwa 18 Uhr. Die/der "Erziehungsberechtigte" kommt in eines der "Kinder"-zimmer (ziemlich egal, in welches von beiden), schaut sich um, stemmt die Hände in die Hüfte und ruft laut gegen den brüllenden Lärm der gerade angesagtesten Musikgruppe "Hier sieht´s aus wie bei Hempels unterm Sofa! Du könntest aufräumen!

Keine Reaktion.

Der gleiche Satz wird wiederholt. Lauter. Weiterhin keine Antwort. Im Gegenteil: Man fühlt sich wie Luft, übersehen. Es folgt der Gang zur Verstärkeranlage, der Klick auf den "Aus"-Knopf.


"Eyh, lass die Musik an!" Hurra! Der/die Alte wird wahrgenommen!  

 "Räum´ gefälligst Deine Bude auf!"

"Mach´ ich nachher..."

Diskutieren macht um des Hausfriedens willen meist keinen Sinn, also Abgang Erziehungsberechtigter.

Die Szene wiederholt sich in den darauffolgenden 3/4/5 Tagen. Es wechselt lediglich die Musik, weil die "Toten Hosen" (oder "Take That") eine neue Platte herausgebracht haben.

Nach dem fünften Tag platzt dem Elternteil der Kragen. Es folgt die Androhung drakonischer Strafen. Musik weg, Fernseher aus - heute ist´s vermutlich der Computer oder ähnliches.

Flüchtige erste Anzeichen von Reaktion bei den Sprößlingen.

Es dauert jedoch weitere drei Tage und etliche Phonstärken mehr aus der Kehle des Erziehenden - dann endlich erfolgt die Tat. 

Am nächsten Tag ist das Zimmer picobello aufgeräumt, ja, geradezu klinisch sauber.

Am darauffolgenden Morgen, die Kinder - oder Jugendlichen - sind in der Schule, bringt Mutter - oder Vater - die gewaschene Wäsche herauf und will sie in die Schränke einräumen. Die Schranktür geöffnet - mit Hochdruck fliegt alles bis gestern noch herumliegende aus dem nunmehr vollgegepfropften Schrank heraus.

Wir haben uns also aus der Kindererziehung für das weitere Leben gemerkt:

Das Sichtbare ist nicht alles.  
Man sollte immer hinter das offensichtliche gucken! 
Besonders in der Pubertät.


Jetzt fragen Sie sich sicherlich "Warum erzählt der olle Lispel uns das?"



Ganz einfach: Bei den Handlungen der städtischen Grünflächenbewahrer in Meckenheim fühle ich mich immer wieder an pubertierende Jugendliche erinnert.

Das "SICHTBARE" wird geputzt, - aber dahinter? Kraut und Rüben wie bei Hempels unterm Sofa!

Oder, wie Hans Scheibner sagt: "Das macht doch nichts, das merkt ja keiner...."

Vorne, an der Gudenauer Allee für jeden Durch-fahrenden sichtbar: Die Rasenflächen sind gemäht...


...jedenfalls soweit der schnelle, flüchtige Blick im Vorüberfahren reichen kann.
 
Fußgänger allerdings können deutlich die Anzeichen der Pubertät erkennen: Schnell kurz und kräftig alles in die Ecken schieben. Es merkt  doch keiner....
















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