Dienstag, 22. Oktober 2013

Befürchtungen

Mit 18 Prozent, also knapp einem Fünftel, bezifferte dieser Tage der Geschäftsführer eines Meckenheimer Supermarktes den Umsatzrückgang seines Ladens seitdem der EDEKA auf dem Steinbüchel eröffnet hat. Um sofort eine Befürchtung nachzuschieben: Es wird einschneidender, wenn ALDI fertiggestellt ist.

Auch wenn mich mancher Leser wieder, wie unlängst h i e r, als "unfreundlich" oder gar "prollig" bezeichnet: Mein Mitleid hält sich in reichlich engen Grenzen. 

Hierfür gibt es zwei Gründe: 
Einerseits komme ich - wenn ich in Merl bin - fast täglich am EDEKA vorbei. In der Regel sehe ich frohe Kunden-Gesichter. Ob es "datt Ömmaken" mit dem Rollator ist, die junge Mutter mit Kinderwagen oder der Handwerker, der sich schnell auf dem Heimweg sein Fertiggericht und zwei Flaschen Bier kauft. Dagegen konnte ich vorher - ebenfalls fast täglich - zumindest die Oma´s und die jungen Mütter auf der Promenade oder in den Plantagen treffen. 
Andererseits frage ich mich bereits seit Jahren: Warum - um allen Umsatzes wegen - hat dieser Geschäftsführer des Supermarktes nicht kreative Lösungen gesucht um die Grund- bzw Nahversorgung der Merler zu sichern? Die Herold-Passage hatte genügend Platz, um beispielsweise ein "Shop-System" anzubieten. Bei jetzt 18 Prozent, möglicherweise sogar 25 % Einbußen nach Fertigstellung des ALDI, hätte sich solch ein System allemal bezahlt gemacht.

Noch mehr übrigens bin ich darauf gespannt, wie laut der Aufschrei dieses Herrn ist, wenn demnächst in den Räumlichkeiten des ehemaligen Baumarktes -also in seiner direkten fußläufigen Nachbarschaft - der NETTO eine große Filiale eröffnet. Ob er beim Sozialamt ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen muß?


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