Einmal unter uns gesagt:
Jeden Monat findet auf der (städtischen?) Parkpalette neben dem großen Supermarkt ein Trödelmarkt statt. Hin und wieder stört mich zwar die angebotene Neuware, aber eigentlich stimmt die Mischung dort: Viel Gebrauchtes, viel Sammelnswertes. Insofern durchaus ein netter kleiner Markt, auf dem ich als Sammler von allen möglichen Dingen immer wieder fündig werde. So weit - so gut.
Zwischenduch allerdings könnte ich manchmal reichlich wütend werden. So, wie am vergangenen Sonntag. Auf einem Tisch in der dritten Reihe von unten wurden alle möglich Nazi-Devotionalien angeboten, unter anderem ""Mein Kampf" von Adolf Hitler, aber auch alte SS-Ausweise und Papiere sowie diverse andere Hakenkreuz-Literatur und Uniformteile.
Nun unterliegt der Handel mit diesen Dingen, zumindest in Deutschland, relativ strengen Auflagen, die auf einem Trödelmarkt gewiß nicht gegeben sind. Darum hat diese Ware auf Trödelmärkten nichts zu suchen! In anderen Städten geht das Ordnungsamt unter anderem deswegen morgens in Zivil eine Runde über den Markt und wirft einen Blick auf die feilgebotenen Dinge. Nicht so dagegen in Meckenheim. Scheinbar jedenfalls. Denn während in anderen Städten Verkäufer mit Nazi-Devotonalien ihren Schrott schneller wieder abgebaut haben müssen, als sie selbst gucken können - und zwar unter Bewachung des Ordnungsaußendienstes - fand sich dieser Verkäufer vier Stunden später weiterhin dort. Und einiges seiner Ware lag immer noch auf dem Tisch, der Rest - war verkauft!
Jetzt mag man mir, vielleicht sogar zu Recht, entgegnen, dass das Ordnungsamt ja nicht immer und überall hinsehen kann. Gerade an einem Sonntag. Ist ja möglich. Ich allerdings bin der Meinung, wenn die Herrschaften Samstags nacht gegen 23 Uhr durch die Straßen fahren können, um Parksünder aufzuschreiben - oder auch an Wochentagen über die Friedhofsparkplätze für die gleiche Tätigkeit - dann ist es nicht zu viel verlangt, wenn sie auf einem Trödelmarkt am Sonntag eine kurze Runde drehen. Oder?
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PS: In der Nacht zum Sonntag jährte sich übrigens zum 75. Mal die Reichsprogromnacht.
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PPS: Bei dem in der ersten Reihe von oben angebotenenen Jagdgewehr mit Zielfernrohr habe ich mich hoffentlich verguckt und es handelte sich nur um ein unbrauchbares "Schau-Gewehr" für die Wand. Als ich jedenfalls einige Minuten später dort vorbei kam, lag es nicht mehr auf dem Tisch und die Verkäuferin behauptete steif und fest, sie habe niemals ein Gewehr angeboten!
Das Ordnungsamt hat dort gar nichts zu suchen!
AntwortenLöschenSchließlich ist das der private Parkplatz des Supermarktes.
Ah ja...
AntwortenLöschenWenn das der private Parkplatz vom Hit-Markt ist, warum kann dann das Ordnungsamt dort Knöllchen verteilen wenn keine Parkscheibe hinter der Windschutzscheibe liegt?
Oder fungiert das OA hier als Inkassobeauftragte für den Supermarkt?
Und überhaupt: Wer kassiert eigentlich von dem Trödelmarktbetreiber wieviel Miete für den Platz?
Miete wohlgemerkt, nicht Festsetzung und Sondernutzungsgebühren... Wäre auch eine interessante Frage, zusätzlich zu der Frage, ob dieser Veranstaltungsplatz mit 12 jährlichen Markt-Terminen eigentlich öffentlich ausgeschrieben wurde!
Berthold Lispel
Übrigens...
AntwortenLöschenSie dürfen in Zukunft auch durchaus mit Ihrem Namen unterschreiben.
B.L.