Sonntag, 5. Januar 2014

Fürchtet sich der Goliath?

Naja.

So ganz sicher scheint sich jedenfalls die Bürgermeisteramtsesselbesatzerunterstützungstruppe (Copyright für diese Wortschöpfung: B.L.) in Meckenheim ihrer Sache nicht zu sein, da hilft man gerne mit unfairen Mitteln nach:

Im fast fußläufig erreichbaren Klein-Kino einer Nachbargemeinde lief bis vor einigen Tagen zwischen den Vorstellungen ein kurzer Werbespot für den BfM-Bürgermeisterkandidaten Diefenbach.  

Dies mißfiel!

Nämlich Meckenheimer Geschäftsleuten, die dort ebenfalls ihre Werbespot schalten.
Flugs setzte man sich mit dem Kinobetreiber in Verbindung und verkündete, dass man selbst seine Werbung zurückzöge, - falls dieser Spot nicht unverzüglich aus dem Programm genommen wird.

Für den Kinobetreiber kann so etwas eine Frage der Existenz sein:
"Nehme ich einen Spot aus dem Programm oder aber verzichte ich auf die Werbung von mehreren Betrieben". Er jedenfalls entschied sich gegen die BfM-Werbung.

Nun kann man zwar über Kino-Werbung zwei Meinungen haben. Ich beispielsweise finde sie im Zeitalter von Social-Media, facebook, Youtube, wer-kennt-wen, clipfish und anderen überholt und überflüssig. Andere mögen sie trotzdem.

In einem allerdings muss man keine zwei Meinungen haben:

Einem Geschäftsmann, der so vorgeht, dem muß gewaltig sein ängstliches Herzlein tuckern. 
Es könnte schließlich passieren, dass sich an den von ihm gewollten und gewünschten Verhältnissen in Kürze etwas ändert! 
Und so viel Demokratie? 
Nein. 
Das darf nicht sein!

Berthold Lispel


*

Ps.: Kurz als nachrichtliche Mitteilung für jenen Herrn W.+, der mich vor einger Zeit  als "prollig" bezeichnete: Ich weiß schon, - Sie haben wieder einmal weder etwas davon mitbekommen, noch haben Sie mit der Sache oder derartig ungehobelten Dingen etwas im Sinn. Weil ja Sie, trotz aller verbund-enheit,  niemals auf die gewiß vollkommen absurde Idee kämen, Ihr Geschäft oder Ihre Vereinigung mit hineinzuziehen. Nicht wahr?


**********

Nun erreichten mich hierzu einige Zuschriften.
Manche davon kurz und knapp, - so kann ich sie durchaus in der Kommentar-Rubrik unter dem Artikel stehen lassen. Jene Kommentare allerdings, in denen lediglich das Wort "Ar.......ch" oder ähnliche Beschimpfungen standen, habe ich kurzerhand gelöscht. (Bis auf eine, die habe ich nun einmal exemplarisch als Stimme für andere stehen lassen, selbst wenn die IP mir etwas anderes verrät!)
Ich denke schon, dass Sie sich durchaus soviel Zeit nehmen dürfen, ein paar Worte mehr zu verlieren. 
*

Aufgrund des Umfangs nicht in den Kommentar-Bereich passte dagegen die Zuschrift der BfM. Deswegen folgt sie hier:


Pressemitteilung der Wählervereinigung Bürger für Meckenheim (BfM)


Nötigung statt Wahlkampf
Meckenheimer Geschäftsleute drohen dem Kino Drehwerk in Adendorf

Der Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl in Meckenheim ist angelaufen. Aber bereits vor
Weihnachten hat er eine Form erreicht, die bisher außerhalb der Vorstellungskraft der
Wählervereinigung BfM und ihres Kandidaten Dipl.-Ing. Reinhard Diefenbach lag. Am
23. Dezember erhielt unser Vorstandsmitglied Reinhard Schiller einen Anruf von der
Firma Knorr-Werbung, die die Werbung im Kino Drehwerk in Adendorf vermarktet.
Dort lief nach dem 17. Dezember ein Werbespot für den Bürgermeisterkandidaten
Reinhard Diefenbach an. Die Agentur hatte Herrn Diefenbach vor einiger Zeit
schriftlich aufgefordert doch wieder, wie bei der letzten Bürgermeisterwahl, einen
Wahlkampfspot für das Kino zu schalten. Er wurde hergestellt und im Kino innerhalb
des Werbeblocks auch gesendet. Er ist auf unserer Internetseite zu sehen: www.bürgerfür-
meckenheim.de/.
Im oben genannten Anruf teilte Herr Pätzold von der Knorr-Werbung mit, dass sie
diesen Spot nicht mehr bringen könnten. Andere Meckenheimer Geschäftsleute, die
dort einen Spot geschaltet haben, hätten ihm gedroht, ihre Geschäftsbeziehung mit ihm
zu beenden, wenn weiter für den Kandidaten Diefenbach geworben würde. Das könne
das Drehwerk sich wirtschaftlich nicht leisten. Herr Schiller forderte eine schriftliche
Kündigung des Vertrages. Diese liegt inzwischen bei uns vor. In ihr heißt es:

Sehr geehrter Herr Diefenbach,
es geht um lhre Wahlwerbung für ,,Bürger für Meckenheim" im Drehwerk-
Kino. Wir haben inzwischen von langjährigen Werbekunden die
Rückmeldung bekommen, dass sie im Kino keine Werbung mehr schalten
wollen, wenn dort weiterhin lhr Wahlspot ausgestrahlt wird. Wir sind
selbst überrascht über diese Reaktion auf den Spot, sehen uns aber
aus ökonomischen Gründen veranlasst, lhre Werbung nicht mehr weiter
auszustrahlen.
Selbstverständlich wird lhnen keine Rechnung ausgestellt.
Herr Knorr als Kinobetreiber hat sich aus diesem Anlass entschlossen, in
Zukunft keinerlei politische Werbung mehr zu zeigen.“

Zur Bewertung aus Sicht der BFM:

Wir haben Verständnis für das Verhalten des Drehwerks, das aus ökonomischen
Gründen diesen Drohungen nachgeben will. Doch was kommt als Nächstes? Nehmen
demnächst Zeitungen keine Annoncen, Presseerklärungen und Leserbriefe von uns
an, wenn sie von anderen Inserenten mit Boykott bedroht werden? Was geschieht im
Kommunalwahlkampf im Mai? Wie kann Demokratie unter solchen Bedingungen
funktionieren? Wir fragen uns: Wem nützen diese Drohungen? Wovor haben die Täter
Angst?
Kein Verständnis haben wir dafür, dass im Meckenheimer Wahlkampf mit Mitteln
gearbeitet wird, die in einem demokratischen Rechtsstaat nichts zu suchen haben.
Die BfM legt Wert darauf, dass der Bürger hierzu alle Informationen erhält, die ihm
ermöglichen, Recht und Unrecht zu unterscheiden.

Joachim Behne, Pressesprecher Bürger für Meckenheim


*************


Soweit dies.
Ich habe mich auch deswegen deswegen zur kompletten Veröffentlichung dieser Pressemitteilung entschieden, weil der Betreiber des Kinos heute, also am 9.Januar 2014, in der lokalen Presse verkündet, er habe sich keinesfalls "genötigt" gefühlt, sondern den Werbespot letzten Endes aus eigenem Antrieb abgesetzt. Möglicherweise hätte er gut daran getan, sich sein "Kündigungsschreiben" (liegt mir im Original vor) vorher noch einmal durchzulesen.

Sicherlich ist es naiv und voreilig, den Vorgang in irgendeiner Weise strafrechtlich mit Worten wie "Nötigung" oder "Täter" zu bewerten.

Andererseits zeigt die Stellungnahme des Kinobetreibers aber, dass es zwar sympathisch, aber ebenso naiv von den BfM ist, ihn aus Rücksicht und Verständnis für seine Situation zu schonen. Tatsache ist: Er hatte einen Vertrag mit der BfM, er hat den Spot im Vorfeld gesehen und ihn akzeptiert. Die BfM hätte auf Erfüllung des Vertrages bestehen sollen.

Insofern kann ich demjenigen Leser, der mir schrieb "Willkommen in den politischen Realitäten" nur zustimmen!

B.L.









14 Kommentare:

  1. Willkommen in den politischen Realitäten, Lispel!
    Oder meinen Sie allen Ernstes, man will mit diesen Merler Bürgerfunzeln im selben Rahmen stehen?

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  2. Ach, der Herr Dreieicher ;-)
    Schön, dass ich von Ihnen zu lesen bekomme!

    Ihr Einwurf erfordert eine geteilte Antwort:
    1.) Ich tippe darauf, dass Sie mit "Merler Bürgerfunzeln" die Bürgerprojektgruppe Steinbüchel meinen. Nun, wenn Sie die Projektgruppe und die BfM über einen Kamm scheren und der Meinung sind, dass beide identisch sind, dann bohren Sie ebenso auf dem unbehobelten Holzweg herum wie der Holzwurm. Es zeugt lediglich von übergroßer Eitelkeit und gekränkter Dämlichkeit, wenn man hier nicht unterscheiden kann.
    In der Projektgruppe finden sich Mitglieder fast aller im Rat vertretenen Parteien, also von CDU, SPD, BfM, FDP. Nur die Mehrheitsbeschleimer GRÜNE oder UWG habe ich dort bisher nicht gesehen, das wird seine Gründe haben. (Eventuell, weil die Projektgruppe seinerzeit von der Bürgermeisterin Dr. Yvonne Kempen eingesetzt wurde. Und es muss dem derzeitigen Bürgermeisteramtssesselbesatzer und seinem Bürgermeisteramtssesselbesatzerunterstützungstrupp ein steter Dorn im Auge sein, dass sie diese Gruppe bsiher nicht ausradieren konnten.)

    2.) Die "politischen Realitäten" und "der selbe Rahmen":

    Sogar ein Axel Cäsar Springer, den selbst übelmeinende Zeitgenossen
    unter keinen Umständen als "Polit-Romantiker" bezeichnen würden, wäre niemals auf die Idee gekommen, den Gegner durch solche dumm-plumpen Mannöver aufs Abstellgleis zu drängen. Im Gegenteil: Er hätte alles getan, dass der Gegner zu Wort kommt (*grins* Wenngleich er dieses "Wort" in 140pt-Schrift gekontert hätte!)

    Und als Verleger? Einen Kunden, der mit solchem Ansinnen zu ihm gekommen wäre, hätte Springer höchstpersönlich an Gesäß und Kragen gepackt und eigenhändig aus dem Haus geworfen! (Natürlich muß man dabei sagen: Springer hatte auch "einen Ar... in der Hose", der fehlt heute vielen. Je kleiner sie sind, desto feiger!)

    Alles klar?
    Na denn. Bis demnächst!

    B.L.

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  3. Vorsichtig sollten Sie übrigens mit der Behauptung sein, jemand habe Druck ausgeübt.

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  4. Oooch,
    wissen Sie, Herr Dreieicher: Das läßt sich sogar belegen! Schriftlich!

    B.L.

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  5. Ich würde dieser "Aktion" nicht die Bedeutung beimessen, die Sie ihr hier verschaffen, haben Sie etwas anderes erwartet, das kann man doch nicht ernst nehmen und ich hätte den Kandidaten auch für cleverer gehalten....aber vielleicht war es ja reine Provokation ... und auch die verläuft im Sande...äh... im Tondorf bzw. den Töpfereien!

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  6. Eigentlich zeigt es doch eines:
    Irgendjemandem geht dort die Düse. Ziemlich!

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  7. Sehr überzeugt sind die Stadtbesitzer wohl nicht von ihrem Spillimännchen. Sonst würden sie nicht zu diesen dümmlichen Methoden greifen.

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  8. Sudeln Sie nur weiter so.
    Ihre dreckigen Behauptungen nimmt hier sowieso kein mensch ernst.

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  9. Der General-Anzeiger schreibt heute, wie es war: Der Kino-Besitzer hat sich keinesfalls genötigt gesehen!
    Aso entspricht die Darstellung der BfM keinesfalls den Tatsachen!

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  10. Diese naiv-heulenden Buerger fuer Märl sollten in ihren Waldlöchern bleiben und ihre feuchten Finger aus der Stadt lassen. Wir wissen was wir von denen zu halten haben, nämlich großen Abstand!

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  11. Wer glaubt schon dieses Gesülze? Ich nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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  12. Von wegen - hier zitiere ich Sie: "Es geht mir nicht um Parteipolitik!"
    Sie sind doch nichts anderes als das Sprachrohr für die realitätsfernen Chaoten aus Merl!

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  13. Lassen sie endlich den Bürgermeister in Ruhe arbeiten und verschonen sie uns mit ihren dummen Komentaren

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